Skilager Flumserberg 2024

Faites vos jeux ... rien ne va plus! Donnerstag, 23.00

Die Damen schweben im Cocktailkleid übers Parkett. Die Herren, im eleganten Smoking, begleiten sie galant durch den Saal. Selbst das Personal hat sich in Schale geworfen. An der Bar gibt's edle Drinks für viel Geld, welches an den Spieltischen gewonnen oder verloren werden kann. Während die einen, in ihre Federboa gehüllt, gepflegte Konversation betreiben, sind andere schon hoffnungslos dem Spielfieber verfallen. Das ist CASINO ABEND in unserem Skilager. Es ist der Höhepunkt aller Abendprogramme, und die Kinder genossen es bis zur letzten Minute. Den grossen Coup landete Roman: In der allerletzten Spielrunde setzte er sein ganzes Vermögen im Roulette auf die Null - und gewann. Damit ist er Tagessieger, ihm gehört nun neben allem Bargeld auch die Bank und das Lagerhaus.

Am Vormittag flitzten wir wie gewohnt über die Pisten. Am Nachmittag hatten wir im Hallenbad reserviert, die Kinder genossen die Abwechslung. Durchs Fenster konnten wir Skifahrer im Regen beobachten, da waren wir doch froh, im warmen Bad zu relaxen. Diese Tage flogen nur so vorbei. Unsere Gedanken sind bereits wieder beim Zusammenpacken und Aufräumen, dabei haben wir doch gerade erst unsere Zimmer bezogen. Heute Abend mussten die Kinder ihre Koffer vor-packen, was in einigen Zimmern ein mittelgrosses Chaos auslöste. Es ist ziemlich ausgeschlossen, dass alle ihre Sachen in den eigenen Koffer packen. Wir nehmen aber alle Utensilien, die nicht zum Inventar des Hauses gehören, nachhause mit. Versprochen! Morgen müssen noch vor dem Morgenessen alle Koffer nach draussen. Nach dem Hausputz geniessen wir nochmals die Pisten. Das Mittagessen gibt's im Restaurant Molseralp.                              

Zum Schluss ist es uns Lehrpersonen ein grosses Anliegen, unseren freiwilligen LeiterInnen und Helfern ganz herzlich zu danken. Sina, Jörg und Nina investierten unentgeltlich eine Woche ihrer Zeit, damit unsere 38 Schülerinnen und Schüler eine wunderbare Lagerwoche geniessen durften. Was Helene und Lilian jeden Tag in der Küche auf unseren Tisch zauberten, ist einfach grossartig. Martin und Daniel transportieren Gepäck und Material, damit die Kinder bequem gepäcklos reisen konnten. VIELEN DANK!

 

Diese Gruppe behalte ich! Mittwoch, 23.00

Wie erwartet begann der heutige Skitag wettertechnisch nicht so erfreulich. Die winterlichen Temperaturen hatten feuchtem Frühlingswetter Platz gemacht. Das hielt uns aber nicht davon ab, unsere Schneesportgeräte zu bewegen. Wieso ausgerechnet heute keine Hauben am Sessellift Prodkamm montiert waren, erschliesst sich mir immer noch nicht. Die Mitarbeiter der Bergbahnen, welche uns übrigens immer sehr nett und zuvorkommend behandeln, murmelten etwas von Wind in ihren Bart. Wir stellten aber eher sehr nassen Schnee oder gar Regen fest. Deshalb lotste ich meine Gruppe sehr schnell Richtung Maschgenkamm. In den geschlossenen Gondeln wurden wir weniger nass, als auf den ungeschützten Sesseln. Für mich war dieser Vormittag trotz der Feuchtigkeit wunderbar. Die Kinder meiner Gruppe nahmen alles mit grosser Gelassenheit. Es fiel kein einziges negatives Wort, sie halfen einander wo nötig und verbreiteten eine wunderbar positive Stimmung. Munter kurvten sie die Hänge hinunter, in der Gondel sangen wir lustige Lieder und ich konnte sogar noch etwas mit meinen Fremdsprachenkenntnissen plöffen. Oder kennt ihr jemanden, der "Frère Jacques" in sieben verschiedenen Sprachen und zum Schluss sogar noch auf Chinesisch singen kann?

Am Nachmittag packten wir unsere Schlitten und vergnügten uns auf dem Schlittelweg, der von der Prodalp ins Tannenheim führt. Wider Erwarten hatte das Wetter aufgeklart. Es war trocken, zum Teil sogar sonnig. Am Abend verwandelten wir den Speisesaal in ein professionelles Kino, Popcorn inklusive. Nun sind alle Kinder im Bett und schlafen hoffentlich. Alle halten sich gut. Zum Glück wurden wir bisher von Unfällen und Verletzungen verschont. Unsere tollen Leiterinnen und Leiter setzen alles daran, das dies auch so bleibt.

Traumtag, Dienstag, 22.50

Schönere Bedingungen für einen Skitag kann es nicht geben. Ein wenig Neuschnee auf einer guten Unterlage. Kaltes, aber trockenes und windstilles Wetter, Sonnenschein vom Morgen bis am Nachmittag.

Bei uns rotieren die Leiterinnen und Leiter, jeden Tag betreuen sie eine andere Skigruppe. Die Kinder sind so eingeteilt, dass einigermassen homogene Gruppen entstehen. Ein wichtiges Thema neben der Zimmereiteilung, welche wir im Voraus mit den Kindern vornehmen. Wir versuchen das wenn immer möglich so zu regeln, dass alle mit einem Gspänli zusammen sein können, auf der Piste wie im Haus. Die weniger geübten SchneesportlerInnen werden in der Regel in eher kleinere Gruppen eingeteilt, damit sie gut betreut werden können. Heute war ich mit einem Kind unterwegs, das vor dem Lager noch ganz wenig Übung im Skifahren hatte. Die Fortschritte sind beeindruckend. Schon am zweiten Lagertag befährt diese Schülerin ziemlich mühelos leichte und mittelschwere Pisten. Es macht wirklich Spass, diese Fortschritte zu unterstützen.

Am Abend erhielten wir Besuch einer Schulratsdelegation. Wir schätzen diese Art der Wertschätzung unserer Arbeit, die Kinder freuen sich über feine Pfannkuchen. - Vielen Dank! Als Abendprogramm organisierten wir Gruppenspiele im Freien. Morgen könnte das Wetter wieder umschlagen. Macht aber nichts, wir werden es trotzdem schön haben! Allen Kindern geht es gut, wir freuen uns auf morgen. Am Vormittag geht's nochmals auf die Piste, am Nachmittag wollen wir auf die Schlittelbahn.

Weisser Adler auf weissem Grund - Montag, 15. Januar, 22.50

Wie immer übernahmen wir Leiterinnen und Leiter das Lagerhaus bereits am Sonntag. Bei traumhaften Bedingungen erkundeten wir das Gebiet und frischten unsere Erinnerungen für die mit Kindern am besten zu befahrenden Pisten auf. Und das war gut so, denn heute musste man wissen, wohin man seine Gruppe führte. Bei dichtem Nebel sah man nicht mal immer von einem Markierungspfosten zum nächsten. Da waren wir doch froh, hatten wir den einen oder anderen Fixpunkt noch im Kopf.

Dass Nebel kombiniert mit Skifahren so seine Tücken hat, erfuhr ich heute kurz vor Mittag am eigenen Leib. Auf einer flach auslaufenden Piste muss man wählen: Risiko und laufen lassen oder etwas vorsichtiger fahren und dafür am Ende "stöcklen". Geht gar nicht, dachte ich und liess es sausen, die Gruppe flott hinter mir. Doch nach etwa der Hälfte der kurzen Schussfahrt war die Sicht plötzlich null. Schnee und Nebel wurden eins, nirgends mehr der geringste Kontrast. "Geht es Ihnen gut?", hörte ich etwas verschwommen durch eine Tiefschneeschicht vor meinem Gesicht, als ich mich mühsam wieder Richtung Piste wühlte. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Zum Glück war nichts passiert. Etwas später versuchte ich die fehlende Sicht durch Gefühl in den Beinen zu kompensieren. Den Schnee spüren, anstelle etwas zu sehen. Weil aber meine beiden Beine zusammen schon über 100 Jahre alt sind, klappte heute auch das nicht so recht. Blieb also nur noch der Besuch im Restaurant.

Am Abend führten wir die Kinder ins Jassen ein, vor dem Schlafen genossen wir ein feines, selbst gebackenes Dessert. Unsere Küchencrew verwöhnt uns nach Strich und Faden. Vermutlich rollen wir gegen Ende der Woche über die Pisten. Heute verlangte das Wetter einiges von den Kindern ab.  Alle waren am Abend müde, aber gesund und zufrieden. Es geht allen gut. Wir Leiterinnen und Leiter lassen den Tag in einer gemütlichen Runde ausklingen und freuen uns auf morgen. Das Wetter soll besser werden. Die Schneebedingungen sind sehr gut.